Mein Name ist Joachim Harms.
Ich bin 1815 in Apetown, einer Kleinstadt in Minnesota, geboren. Im zarten Alter von acht Jahren verließ ich die örtliche Schule und trat in das Arbeitsleben ein. Schon damals war mir das Schreiben in die Wiege gelegt. Mit allen anderen Fächern im Unterricht konnte ich wenig anfangen. Im Besonderen waren da die Ziffern eins bis drei, neun und acht, die sechs, die vier und die neun, welche mir völlig fremd blieben. Ebenso wenig sprachen die fünf und die null zu mir. Was für eine leere Zahlenwelt und welche Zeitverschwendung.
1823 wanderten wir, zwei Brüder und ich, nach Deutschland aus und folgten so dem Ruf in eine vermeintlich bessere Welt. Hier, so versprach man uns, würde uns alles offenstehen, ja sogar eine Ausbildung vom Tellerwäscher zum Millionär wäre möglich.
Wir erreichten Deutschland nach dreimonatiger Überfahrt mit einem Segelschiff. Und tatsächlich, in Deutschland herrschte ein reges Treiben. Bis heute führte ich in dieser neuen Heimat ein bewegtes Leben. Ich nahm an vier großen Kriegen teil und hatte in der langen Zeit zwölf Ehefrauen.
Doch nun, in dem gesegneten Alter von 210 Jahren merke ich, wie mein Körper langsam seine jugendliche Leidenschaft verliert und sich mein Geist zunehmend nach Ruhe sehnt. So ist es mir ein letztes Bedürfnis, euch einige Geschichten aus meinem langen Leben zu hinterlassen.
Meine Werkzeuge sind Stift, Zettel und die Schreibwerkstatt.